Herzkrankheiten sind die häufigste Todesursache weltweit - jedes Jahr sterben knapp 18 Millionen Menschen daran. Doch viele dieser Fälle lassen sich verhindern, schon mit einfachen Änderungen in der Küche. Es geht nicht darum, auf alles Fett zu verzichten. Es geht darum, das richtige Fett zu wählen. Die meisten Menschen wissen nicht, was wirklich in ihren Ölen steckt. Und wie sie Etiketten richtig lesen, um echte Herzgesundheit zu finden - das ist oft ein Rätsel.
Ein herzgesundes Öl hat drei entscheidende Eigenschaften: Es enthält viel ungesättigte Fettsäuren, besonders Mono- und Omega-3-Fettsäuren. Es hat wenig gesättigte Fettsäuren - idealerweise unter 15 % - und keine Transfette. Das ist kein Marketing-Gesülze, das ist Wissenschaft. Studien wie die PREDIMED-Studie, veröffentlicht im New England Journal of Medicine, haben gezeigt: Wenn du gesättigte Fette durch ungesättigte ersetzt, sinkt dein LDL-Cholesterin (das „schlechte“) um 5 bis 15 %. Das reduziert das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich.
Die besten Öle dafür sind jene mit einem hohen Anteil an Mono-unsättigten Fettsäuren. Extra natives Olivenöl zum Beispiel hat 73 % davon. Avocadoöl kommt auf 67 %. Und ein neuer Star auf dem Markt: Algenöl - mit satte 86 % Mono-unsättigten Fettsäuren. Das ist mehr als jedes andere gängige Speiseöl. Gleichzeitig ist es fast frei von gesättigten Fetten - nur 11 %.
Nicht alle Öle sind gleich. Manche sind perfekt für Salate, andere für Braten. Dein Öl sollte zu deiner Kochmethode passen - sonst wird es schädlich.
Vermeide Öle mit hohem Omega-6-Gehalt: Sonnenblumenöl, Maisöl, Sojaöl. Sie enthalten bis zu 65 % Omega-6-Fettsäuren. Zu viel davon fördert Entzündungen - und das ist ein Haupttreiber von Herzkrankheiten. Die empfohlene Omega-6-zu-Omega-3-Verhältnis liegt bei 4:1 oder besser. In vielen Haushalten liegt es bei 15:1. Das ist ein Problem.
Transfette sind kein Fett - sie sind eine chemische Erfindung. Sie entstehen durch die teilweise Hydrierung von Pflanzenölen, um sie fester und länger haltbar zu machen. Sie erhöhen das LDL-Cholesterin um 7-15 % und senken gleichzeitig das HDL-Cholesterin (das „gute“) um 10-15 %. Das ist ein Doppelschlag für dein Herz.
Die FDA hat 2020 die teilweise hydrierten Öle in Lebensmitteln verboten. Klingt gut, oder? Aber: Ein Produkt darf „0 g Transfette“ stehen haben, wenn es weniger als 0,5 Gramm pro Portion enthält. Das heißt: Wenn du drei Portionen isst, hast du schon 1,5 Gramm - und das addiert sich schnell. Du findest sie oft in Backwaren, Fertigsoßen, Margarine und tiefgekühlten Snacks.
So erkennst du sie: Schau auf die Zutatenliste. Wenn du „teilweise hydrierte Öle“ siehst - egal wie wenig es ist - lass es liegen. „Hydrogeniert“ oder „partiell hydrogeniert“ ist ein rotes Licht.
Die meisten Menschen schauen nur auf „fettarm“ oder „herzgesund“ auf der Vorderseite. Das ist ein Trugschluss. Die Wahrheit steht hinten - auf der Nährwerttabelle und der Zutatenliste.
Es ist überall: in Smoothies, Kaffee, Backrezepten. Werbung behauptet, Kokosöl sei „gesund“, weil es mittelkettige Fettsäuren enthält. Doch die Wahrheit ist anders. Kokosöl besteht zu 82 % aus gesättigten Fettsäuren - mehr als Butter. Die American Heart Association sagt klar: „Kokosöl ist kein herzgesundes Öl.“ Es erhöht das LDL-Cholesterin, und das ist der Hauptfaktor für verstopfte Arterien. Es mag in kleinen Mengen als Gelegenheitsöl okay sein - aber nicht als Ersatz für Olivenöl oder Avocadoöl. Wer es für die Gesundheit nutzt, täuscht sich.
Ein Öl kann nicht nur schlecht werden - es kann auch schädlich werden. Wenn Öle mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (wie Leinöl oder Walnussöl) Licht, Wärme und Luft ausgesetzt sind, oxidieren sie. Das heißt: Sie bilden freie Radikale - und die schädigen deine Zellen und fördern Entzündungen.
So lagere du richtig:
Ein ranziges Öl riecht nach Farbe oder altem Popcorn. Wenn du das bemerkst - weg damit. Es ist nicht nur geschmacklich schlecht - es ist gesundheitlich riskant.
Die meisten Menschen machen drei Fehler - und sie wissen es nicht einmal.
Die American Heart Association hat ihre Leitlinien 2021 aktualisiert: Es geht nicht mehr darum, einfach weniger Fett zu essen. Es geht darum, das richtige Fett zu wählen. Und das wird sich in den Supermärkten spürbar zeigen. Algenöl ist jetzt in über 25.000 US-Läden erhältlich - und auch in Europa kommt es an. Die Nachfrage steigt jährlich um 12-15 %.
Und noch etwas: Die Qualität von „extra virgin“ Olivenöl ist ein großes Problem. Laut Tests der University of California Davis ist 60 % des in den USA verkauften „extra virgin“ Olivenöls nicht echt - es ist mit billigeren Ölen gestreckt oder chemisch behandelt. Du kannst nicht einfach auf das Etikett vertrauen. Du musst es lesen - und auf vertrauenswürdige Marken setzen.
Herzgesundes Kochen ist kein Trend. Es ist eine Lebensweise - und sie beginnt mit einem einzigen Tropfen Öl. Du musst nicht alles ändern. Aber du kannst heute anfangen: Nimm das Olivenöl aus dem Schrank, das du immer benutzt. Schau auf die Zutatenliste. Prüfe die gesättigten Fette. Und wenn es nicht passt - tausche es aus. Dein Herz wird es dir danken.
Ja - aber nur für bestimmte Anwendungen. Avocadoöl hat einen viel höheren Rauchpunkt (520 °F) und ist ideal zum Braten, Grillen oder Backen. Olivenöl (extra virgin) ist besser für kalte Gerichte, Dressings oder leichte Anbraten, weil es mehr Polyphenole und Antioxidantien enthält. Beide sind herzgesund - aber sie haben unterschiedliche Stärken. Nutze Avocadoöl für Hitze, Olivenöl für Geschmack und Entzündungshemmung.
Nein. Kokosöl besteht zu 82 % aus gesättigten Fettsäuren - das ist mehr als Butter oder Schweineschmalz. Studien zeigen, dass es das LDL-Cholesterin erhöht, was das Risiko für Herzkrankheiten steigert. Obwohl es als „gesund“ beworben wird, widerspricht das den Empfehlungen der American Heart Association und anderen führenden Gesundheitsorganisationen. Verwende es nur gelegentlich, wenn du es magst - aber nicht als Ersatz für Olivenöl oder Avocadoöl.
„Kaltgepresst“ bedeutet, dass das Öl ohne chemische Lösungsmittel und mit niedrigen Temperaturen (unter 120 °F) aus den Samen oder Früchten gepresst wurde. Dadurch bleiben die wertvollen Antioxidantien, Vitamine und natürlichen Aromastoffe erhalten. Raffinierte Öle werden mit Hitze und Chemikalien behandelt - das macht sie klarer und länger haltbar, aber auch gesundheitlich weniger wertvoll. Wenn du ein Öl für Herzgesundheit suchst, wähle immer „kaltgepresst“ oder „unraffiniert“.
Weil du nicht nur eine Portion isst. Wenn du zwei Scheiben Brot mit Margarine isst, eine Tiefkühlpizza und ein paar Kekse am Tag, summieren sich die 0,5 g pro Produkt schnell auf 3-4 g pro Tag. Transfette erhöhen das schlechte LDL-Cholesterin und senken das gute HDL-Cholesterin - und das passiert, selbst bei kleinen Mengen. Es gibt keinen sicheren Grenzwert. Deshalb: Wenn du „teilweise hydriert“ auf der Zutatenliste siehst, ignoriere die Angabe „0 g Transfette“ - und lass es bleiben.
Canola-Öl ist der beste Kompromiss. Es ist günstig, hat 62 % Mono-unsättigte Fettsäuren, enthält Omega-3 und nur 7 % gesättigte Fette. Achte darauf, dass es „kaltgepresst“ oder „unraffiniert“ ist - nicht nur „pflanzliches Öl“. Olivenöl ist auch eine gute Wahl, besonders wenn du es für Salate und leichte Gerichte nutzt. Vermeide billige Mischöle - sie sind oft reich an Omega-6 und schädlich für deine Herzgesundheit.