Übung und Therapie bei idiopathischer orthostatischer Hypotonie - Was hilft?

Übung und Therapie bei idiopathischer orthostatischer Hypotonie - Was hilft?
Henriette Vogelsang 10 Oktober 2025 1 Kommentare

Trainingsplaner für idiopathische orthostatische Hypotonie

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Hinweis: Dein individueller Trainingsplan wurde generiert. Bitte beachte die Anweisungen und passe sie an deine persönlichen Bedürfnisse an.
Aerobes Training

Empfohlenes Training: Zügiges Gehen oder Radfahren

  • Starte mit 10 Minuten leichter Bewegung
  • Erhöhe die Intensität allmählich
  • Vermeide plötzliche Bewegungen
Krafttraining

Empfohlenes Training: Bein- und Rumpfstärkung

  • Kniebeugen: 3 Sätze à 12 Wiederholungen
  • Wadenheben: 3 Sätze à 10 Wiederholungen
  • Unterarmstütz: 2 Sätze à 15 Sekunden
Balancetraining

Empfohlenes Training: Einbeiniges Stehen und Tai-Chi

  • Einbeiniges Stehen: 30 Sekunden pro Seite
  • Tai-Chi-Bewegungen: 5 Minuten täglich
  • Langsame Positionswandel

Tipp für deinen Alltag:

Trage am Morgen Kompressionsstrümpfe und trinke mindestens 2 Liter Wasser pro Tag.

Achte auf langsames Aufstehen und vermiede plötzliche Bewegungen.

Bei idiopathische orthostatische Hypotonieeiner Form der Blutdruckabfall beim Aufstehen ohne erkennbare Ursache gehen Betroffene häufig mit Schwindel, Schwäche und sogar Ohnmacht um. Viele denken zuerst an Medikamente, doch Bewegungstherapie kann das Gleichgewicht des Kreislaufs deutlich stabilisieren - und das ohne Nebenwirkungen. In diesem Artikel erfährst du, warum Sport hilft, welche Trainingsarten besonders wirksam sind und wie du einen einfachen Plan in den Alltag einbaust.

Was steckt hinter idiopathischer orthostatischer Hypotonie?

Die orthostatische Hypotonieist ein plötzliches Absinken des systolischen Blutdrucks von mindestens 20mmHg oder des diastolischen Drucks von 10mmHg beim Aufrichten kann verschiedene Ursachen haben - Medikamente, neurologische Erkrankungen oder Herzprobleme. Wenn keine dieser Ursachen gefunden wird, spricht man von der idiopathischen Form. Typische Symptome sind leichter bis starker Schwindel, verschwommenes Sehen, Konzentrationsschwierigkeiten und in schweren Fällen ein kurzer Bewusstseinsverlust.

Wie beeinflusst Bewegung das kardiovaskuläre System?

Regelmäßige Aktivität stärkt das kardiovaskuläre SystemHerz, Blutgefäße und das Volumen des zirkulierenden Blutes. Durch moderate Belastung erhöht sich das Blutvolumen, die Gefäßtonus‑Regulation wird verbessert und das Herz kann schneller und effizienter pumpen. Diese Anpassungen stabilisieren die Blutdruckregulationdie Fähigkeit des Körpers, den Blutdruck bei Positionswechsel zu halten und reduzieren das Risiko eines plötzlichen Blutdruckabfalls.

Welche Übungsformen sind besonders hilfreich?

Studien zeigen, dass drei Hauptkategorien von Übungen besonders effektiv sind:

  • Aerobes Training - z.B. zügiges Gehen, leichtes Joggen oder Radfahren. Es erhöht das Blutvolumen und verbessert die venöse Rückführung.
  • Krafttraining - besonders Bein‑ und Rumpfstärkung (Kniebeugen, Beinpressen). Starke Muskulatur unterstützt die Venenpumpfunktion.
  • Balancetraining - Übungen wie einbeiniges Stehen oder Tai‑Chi. Sie trainieren das autonome Nervensystem und verbessern die orthostatische Toleranz.

Ein kurzer Tilt‑Table‑Testeine klinische Untersuchung, bei der der Patient schräg gelagert wird, um die Blutdruckantwort zu messen kann helfen, den individuellen Trainingsbedarf zu bestimmen.

Drei Trainingsszenen: zügiges Gehen, Kniebeugen und Tai‑Chi‑Übung, energisch.

Beispielhafter Trainingsplan für den Alltag

Der folgende Plan ist für Anfänger gedacht, kann aber leicht an höhere Fitnesslevels angepasst werden. Ziel ist es, 5×Woche etwa 30Minuten Bewegung zu integrieren.

  1. Montag - Aerobes Intervall: 5Minuten Aufwärmen (leichtes Gehen), dann 10×30Sekunden zügiges Gehen mit 30Sekunden Pause, abschließen mit 5Minuten Auslaufen.
  2. Dienstag - Kraft & Rumpf: 3Sätze à 12 Wiederholungen Kniebeugen, 3Sätze à 10 Wiederholungen Wadenheben, 2Sätze à 15Sekunden Unterarmstütz.
  3. Mittwoch - Balancetraining: 5Minuten Tai‑Chi‑Bewegungen, danach 3×30Sekunden einbeiniges Stehen (jede Seite).
  4. Donnerstag - Leichtes Ausdauer‑Training: 20Minuten lockeres Radfahren oder Schwimmen bei moderater Intensität.
  5. Freitag - Kombinations‑Einheit: 10Minuten lockeres Gehen, gefolgt von 2Sätzen à 15 Wiederholungen Beinpressen, zum Abschluss 5Minuten Dehnung.

Wichtig: Immer langsam aus dem Sitzen oder Liegen aufstehen, dabei die Hände auf die Oberschenkel legen, um den Blutfluss zu unterstützen.

Häufige Stolperfallen und wie du sie vermeidest

  • Zu schnelles Stehen - steigere das Aufstehen schrittweise, z.B. zuerst auf die Bettkante, dann zu einem Stuhl.
  • Unzureichende Flüssigkeitszufuhr - mindestens 2Liter Wasser pro Tag, bei warmem Wetter mehr.
  • Keine Aufwärmung - ein kurzer Warm‑Up reduziert das Risiko eines Blutdruckabfalls.
  • Kompressionsstrümpfe vergessen - die Kompressionsstrümpfespezielle Strümpfe, die den venösen Rückfluss unterstützen können gerade am Morgen sehr hilfreich sein.

Checkliste für den Alltag

  • 🟢 Jeden Morgen 250ml Wasser trinken.
  • 🟢 Vor dem Aufstehen den Kopf leicht nach unten neigen (5Sekunden).
  • 🟢 Kompressionsstrümpfe anziehen, wenn du vorher lange gesessen hast.
  • 🟢 30Minuten Bewegung einplanen - wählen Sie aus dem Trainingsplan.
  • 🟢 Nach dem Training 5Minuten langsam ausklingen lassen.
  • 🟢 Symptomtage notieren - wann, wie stark, was du gemacht hast.
Morgendliche Routine mit Wasserglas, Kompressionsstrümpfen und Trainingsplan, entspannte Stimmung.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Frequently Asked Questions

Wie schnell sehe ich Verbesserungen durch Bewegung?

Bei konsequenter Durchführung des Trainingsplans berichten die meisten Patienten innerhalb von 4‑6Wochen von weniger Schwindel und besserer Verträglichkeit beim Aufstehen.

Muss ich vor dem Training meinen Arzt informieren?

Ja. Besonders wenn du bereits Medikamente gegen den Blutdruck nimmst, sollte ein Arzt die Trainingsintensität prüfen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Wie oft sollte ich Kompressionsstrümpfe tragen?

Idealerweise den ganzen Tag, besonders morgens und bei längeren Sitzphasen (z.B. im Büro). Sie unterstützen die venöse Rückführung und mindern den Blutdruckabfall.

Kann ich auch Yoga gegen die orthostatische Hypotonie einsetzen?

Ja. Viele Yoga‑Posen stärken die Bein‑ und Rumpfmuskulatur. Achte jedoch darauf, schnelle Positionswechsel zu vermeiden - gehe lieber langsam von einer Pose zur nächsten.

Soll ich meine Ernährung anpassen?

Eine leicht salzhaltige Ernährung kann das Blutvolumen erhöhen. Kombiniere das mit ausreichend Flüssigkeit und vermeide plötzliches Aufstehen nach schweren Mahlzeiten.

Zusammenfassung: Dein Weg zu mehr Stabilität

Durch gezielte Bewegungstherapie lässt sich die orthostatische Schwindelanfälligkeit deutlich reduzieren. Der Schlüssel liegt in regelmäßiger, moderater Aktivität, die sowohl das Herz‑Kreislauf‑System als auch die Muskulatur stärkt. Nutze die vorgestellte Checkliste, passe den Trainingsplan an deine Möglichkeiten an und behalte deine Symptome im Blick. Neben Bewegung können ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Kompressionsstrümpfe und eine angepasste Ernährung das Gesamtergebnis weiter verbessern. So kannst du das Aufstehen wieder ohne Angst vor Schwindel genießen.

1 Kommentare

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    Merideth Carter

    Oktober 10, 2025 AT 00:13

    Dieses „Trainingsprogramm“ ist übertrieben und völlig unnötig.

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