Klima & Umwelt – CO2‑Speicherung mit Kalziumcarbonat erklärt

Sie haben sicher schon von CO2‑Speicherung gehört, aber wie genau funktioniert das Ganze? Eine spannende Methode nutzt Kalziumcarbonat, um Kohlendioxid dauerhaft zu binden. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen die Grundlagen, die wichtigsten Verfahren und die praktischen Auswirkungen – alles ohne Fachchinesisch.

Wie Kalziumcarbonat CO2 festhält

Kalziumcarbonat (CaCO₃) entsteht, wenn Kalziumionen auf Kohlenstoffdioxid treffen. In der Natur passiert das zum Beispiel in Kalksteinformationen. Technisch kann man den Prozess steuern: man mischt Calcium‑Hydroxid mit CO₂‑reicher Luft oder Wasser, und das Ergebnis ist festes Kalziumcarbonat. Dabei wird das Gas aus der Atmosphäre in einen stabilen Mineral umgewandelt – das ist praktisch, weil es nicht wieder entweicht.

Methoden der Mineralkarbonatisierung

Es gibt zwei Hauptwege, die heute eingesetzt werden. Beim "enhanced weathering" wird feines Gestein auf Feldern oder im Meer ausgebracht. Dort reagiert es mit CO₂ und bildet Kalziumcarbonat. Die zweite Methode heißt "direct air capture" (DAC) mit Calcium‑Basen: Dort wird Luft durch spezielle Filter geleitet, das CO₂ wird mit Calcium‑Hydroxid gebunden und zu CaCO₃ ausgefällt.

Beide Verfahren haben Vor‑ und Nachteile. Enhanced weathering nutzt vorhandene Gesteine, ist aber flächenintensiv. DAC ist flexibler, kostet aber mehr Energie. Für die Praxis lohnt sich oft eine Kombination aus beiden, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten.

Ein weiterer Punkt: Die Lagerung. Das produzierte Kalziumcarbonat kann einfach als Baustoff weiterverwendet werden – zum Beispiel als Zementersatz. So wird das CO₂ nicht nur gespeichert, sondern gleichzeitig ein Produkt geschaffen, das die Bauindustrie braucht. Das spart Ressourcen und reduziert weitere Emissionen.

Risiken gibt es aber auch. Wenn die Chemie nicht richtig gesteuert wird, können Nebenprodukte entstehen, die das Grundwasser belasten. Deshalb sind genaue Messungen und Qualitätskontrollen unverzichtbar, bevor das Material großflächig eingesetzt wird.

Wie sieht die aktuelle Forschung aus? Laut einer Studie aus 2024 können wir mit weltweit verfügbaren Kalksteinvorkommen bis zu 10 % der jährlichen CO₂‑Emissionen bis 2050 binden, wenn alle geeigneten Flächen genutzt werden. Das klingt viel, aber realistisch – vorausgesetzt, wir investieren in die nötige Infrastruktur.

Für Sie als Verbraucher kann das Thema trotzdem relevant sein. Wenn Sie ein Bauprojekt planen, fragen Sie nach Kalkzement mit CO₂‑Speicherung. Viele Hersteller bieten jetzt Produkte an, die bereits kalziumcarbonatisiert sind. Das unterstützt den Klimaschutz und kann sogar staatliche Förderungen bringen.

Zusammengefasst: Kalziumcarbonat ist ein einfacher, aber effektiver Weg, CO₂ dauerhaft zu binden. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen, wächst aber schnell. Wer jetzt in Forschung und Praxis investiert, kann sowohl die Umwelt entlasten als auch neue Märkte erschließen.

Neugierig geworden? Dann schauen Sie sich unseren Artikel „Kalziumcarbonat und CO2‑Speicherung: Die Wissenschaft dahinter einfach erklärt“ an. Dort finden Sie detaillierte Zahlen, Praxisbeispiele und eine Entscheidungshilfe, ob diese Methode für Sie relevant sein könnte.