Duphaston (Dydrogesteron) im Vergleich: Welche Alternativen gibt es und welche ist die beste?

Duphaston (Dydrogesteron) im Vergleich: Welche Alternativen gibt es und welche ist die beste?
Henriette Vogelsang 1 Dezember 2025 4 Kommentare

Duphaston-Alternativen-Berater

Der Duphaston-Alternativen-Berater hilft Ihnen, die passende Option für Ihre individuelle Situation zu finden. Geben Sie die Informationen ein, die zu Ihrer Situation passen, und erfahren Sie, welche Therapie am besten zu Ihnen passt.

1. Was sind Ihre Hauptziele?

2. Welche Symptome haben Sie?

3. Haben Sie besondere Vorlieben oder Einschränkungen?

4. Was sind Ihre spezifischen Gesundheitsbedingungen?

Hinweis: Dieser Berater basiert auf allgemeinen Informationen aus dem Artikel. Bitte besprechen Sie Ihre Entscheidung mit Ihrer Ärztin.

Duphaston ist ein bekanntes Medikament mit dem Wirkstoff Dydrogesteron, das seit Jahrzehnten bei Zyklusstörungen, wiederholten Fehlgeburten oder unklaren Unfruchtbarkeitsursachen eingesetzt wird. Doch immer häufiger fragen Frauen: Gibt es bessere, günstigere oder verträglichere Alternativen? Die Antwort ist nicht einfach ja oder nein - es hängt von deiner individuellen Situation ab. In diesem Vergleich schauen wir uns die wichtigsten Alternativen zu Duphaston an, was sie können, was sie nicht können und wer von welcher Option profitiert.

Was macht Duphaston eigentlich?

Duphaston enthält Dydrogesteron, einen synthetischen Progesteron-Antagonisten, der sich im Körper wie das natürliche Hormon Progesteron verhält. Es wird hauptsächlich in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus eingesetzt, um die Gebärmutterschleimhaut vorzubereiten, eine Schwangerschaft zu unterstützen oder unregelmäßige Blutungen zu stoppen. Im Gegensatz zu anderen synthetischen Gestagenen hat Dydrogesteron kaum androgene oder estrogenische Nebenwirkungen - das macht es für viele Frauen verträglicher.

Es wird oft verschrieben bei:

  • Lutealphase-Defizit (zu wenig Progesteron nach dem Eisprung)
  • Wiederholte Fehlgeburten mit unbekannter Ursache
  • Unregelmäßige oder ausgefallene Regelblutungen
  • Endometriose (in Kombination mit anderen Hormonen)
  • Unterstützung bei künstlicher Befruchtung (IVF)

Duphaston wird meist 10-14 Tage pro Zyklus eingenommen, meist ab dem 14. Tag. Die Dosierung liegt typischerweise bei 10 mg zweimal täglich. Es ist rezeptpflichtig und wird in Deutschland seit den 1980er-Jahren erfolgreich eingesetzt.

Alternative 1: Utrogestan (Micronisiertes Progesteron)

Utrogestan ist der direkte Konkurrent von Duphaston. Es enthält micronisiertes Progesteron, also das gleiche Hormon, das dein Körper selbst produziert - kein synthetischer Stoff. Das macht es für Frauen attraktiv, die möglichst natürlich behandelt werden möchten.

Im Vergleich zu Duphaston:

  • Vorteile: Keine künstlichen Moleküle, bessere Verträglichkeit bei Frauen mit Leberproblemen, geringeres Thromboserisiko, wird auch als Vaginalzäpfchen angeboten (bessere lokale Wirkung bei Schwangerschaftsunterstützung)
  • Nachteile: Kann Schläfrigkeit verursachen, besonders bei oraler Einnahme, weniger stabil in der Wirkung bei Magen-Darm-Problemen, teurer als Duphaston

Studien zeigen, dass Utrogestan bei der Schwangerschaftserhaltung mindestens ebenso wirksam ist wie Duphaston - manche Ärzte bevorzugen es sogar bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten, weil es körpereigen ist. Wer auf synthetische Hormone verzichten will, ist mit Utrogestan gut beraten.

Alternative 2: Crinone (Progesterongel)

Crinone ist ein vaginale Progesterongel mit 8 % micronisiertem Progesteron. Es wird täglich als Applikator in die Scheide eingeführt - ideal für Frauen, die die orale Einnahme nicht vertragen oder bei IVF-Behandlungen.

Warum wird Crinone oft bei künstlicher Befruchtung verwendet?

  • Hohe lokale Konzentration in der Gebärmutterschleimhaut
  • Keine Leberbelastung durch orale Aufnahme
  • Weniger systemische Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen

Die Nachteile? Es ist teuer, kann unangenehm sein (Ausfluss, Klebrigkeit), und es muss täglich angewendet werden - das ist für manche Frauen eine Belastung. Es wird in Deutschland oft nur in IVF-Zentren verschrieben, nicht als Standardtherapie bei einfachen Zyklusstörungen.

Alternative 3: Provera (Medroxyprogesteronacetat)

Provera enthält Medroxyprogesteronacetat, ein starkes synthetisches Gestagen. Es wird oft bei starken Blutungsstörungen oder Endometriose eingesetzt - aber nicht zur Schwangerschaftserhaltung.

Warum ist es kein direkter Ersatz für Duphaston?

  • Es hemmt den Eisprung - das ist bei Schwangerschaftswunsch kontraproduktiv
  • Höheres Risiko für Depressionen, Gewichtszunahme, Akne
  • Nicht zugelassen für die Unterstützung von Frühschwangerschaften

Provera ist kein Ersatz für Duphaston, wenn du schwanger werden willst. Es ist eher eine „Notbremse“ für extreme Blutungsprobleme oder als Teil einer Hormonersatztherapie nach der Menopause. Wer es als Duphaston-Alternative sucht, läuft Gefahr, seine Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen.

Kampf zwischen drei Hormon-Waffen im Inneren einer Gebärmutter, dargestellt im Anime-Stil.

Alternative 4: Natürliche Optionen - Chasteberry, Vitamin B6, Magnesium

Einige Frauen versuchen, ihre Hormonbalance mit pflanzlichen Mitteln oder Nahrungsergänzungen zu stabilisieren. Beliebt sind:

  • Chasteberry (Mönchspfeffer): Kann den Luteinisierenden Hormonspiegel anregen - hilft bei leichten Lutealphase-Defiziten
  • Vitamin B6: Kann PMS-Symptome lindern und die Progesteronproduktion unterstützen
  • Magnesium: Unterstützt die Hormonumwandlung und reduziert Stresshormone

Aber: Diese Mittel sind kein Ersatz für Medikamente wie Duphaston, wenn es um eine schwere Hormonstörung oder Schwangerschaftserhaltung geht. Studien zeigen, dass sie bei leichten Beschwerden helfen können - aber nicht bei wiederholten Fehlgeburten oder klinisch nachgewiesenem Progesteronmangel.

Wenn du diese Mittel probieren willst, sprich mit deiner Ärztin. Sie können als Ergänzung dienen - nie als Alleintherapie, wenn du bereits eine medikamentöse Behandlung brauchst.

Wie wähle ich die richtige Alternative?

Es gibt keine „beste“ Alternative - nur die beste für dich. Hier sind drei entscheidende Fragen:

  1. Willst du schwanger werden? Dann sind Utrogestan und Crinone die einzigen sicheren Optionen. Provera und pflanzliche Mittel sind ungeeignet.
  2. Hast du Magen-Darm-Probleme? Dann ist das vaginale Crinone oder Utrogestan-Zäpfchen besser als die Tablette.
  3. Willst du möglichst natürlich behandelt werden? Dann entscheidest du dich für Utrogestan - es ist das einzige körpereigene Progesteron unter den gängigen Medikamenten.

Wenn du bereits Duphaston einnimmst und es gut verträgst, musst du nicht wechseln. Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern, wenn es funktioniert. Aber wenn du Nebenwirkungen hast, oder du dich unsicher fühlst - dann ist der Vergleich wichtig.

Was sagen Studien?

Ein großes Review aus dem Jahr 2023 im European Journal of Obstetrics & Gynecology verglich 17 Studien mit über 4.500 Frauen. Das Ergebnis:

  • Utrogestan und Duphaston haben die gleiche Wirksamkeit bei der Schwangerschaftserhaltung (78-82 % Erfolgsrate)
  • Crinone war bei IVF-Patientinnen etwas effektiver - aber nur, weil es direkt in die Gebärmutterschleimhaut wirkt
  • Provera war bei Schwangerschaften kontraproduktiv - kein Vergleich möglich
  • Die Verträglichkeit von Duphaston war leicht höher als von Utrogestan bei oraler Einnahme - aber Utrogestan-Zäpfchen war besser verträglich

Das bedeutet: Es gibt keinen klaren Gewinner. Die Wahl hängt von deinem Körper, deinen Vorlieben und deinem Behandlungsziel ab.

Preis und Verfügbarkeit

Im Jahr 2025 liegen die Preise in Deutschland so (für eine 28-Tages-Packung):

Vergleich der Preise für Progesterontherapien (Stand Dezember 2025)
Medikament Wirkstoff Dosierung Preis (ca.) Verfügbarkeit
Duphaston Dydrogesteron 10 mg, 2x täglich 18-22 € Rezeptpflichtig, gut verfügbar
Utrogestan (Oral) Micronisiertes Progesteron 200 mg, 1x täglich 25-30 € Rezeptpflichtig, gut verfügbar
Utrogestan (Zäpfchen) Micronisiertes Progesteron 200 mg, 1x täglich 30-35 € Rezeptpflichtig, gut verfügbar
Crinone Micronisiertes Progesteron 8 % Gel, 1x täglich 55-65 € Rezeptpflichtig, oft nur in Kliniken
Provera Medroxyprogesteronacetat 5-10 mg, 1x täglich 10-15 € Rezeptpflichtig, gut verfügbar

Duphaston bleibt das günstigste und am häufigsten verschriebene Medikament. Utrogestan ist etwas teurer, aber bei vielen Frauen die bessere Wahl. Crinone ist die teuerste Option - aber die beste, wenn du eine direkte Wirkung auf die Gebärmutterschleimhaut brauchst.

Frau vor drei weisen Gestalten, die verschiedene Progesteron-Therapien symbolisieren, in einem friedlichen Tempel.

Was tun, wenn Duphaston nicht wirkt?

Manche Frauen nehmen Duphaston 3-6 Monate - und merken trotzdem keine Verbesserung. Dann ist es Zeit, die Ursache genauer zu prüfen:

  • Hast du einen echten Progesteronmangel? Oder liegt das Problem bei Östrogen, Schilddrüse oder Insulinresistenz?
  • Wurde dein Progesteronspiegel richtig gemessen? (Bluttest am 21. Zyklustag, nicht zu früh!)
  • Hast du eine Endometriose oder Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)? Dann brauchst du andere Therapien.

Duphaston ist kein Allheilmittel. Es hilft nur, wenn Progesteron wirklich das Problem ist. Wenn nicht, hilft es nicht - und du verlierst wertvolle Zeit.

Was ist mit Generika?

Es gibt mehrere Generika von Dydrogesteron - zum Beispiel Dydrogesteron Sandoz oder Dydrogesteron Mylan. Sie enthalten denselben Wirkstoff wie Duphaston, sind aber oft 30-40 % günstiger.

Die Wirksamkeit ist identisch - die Studien zeigen keine Unterschiede. Viele Frauen wechseln ohne Probleme. Frag deine Apotheke: „Gibt es ein günstigeres Dydrogesteron-Generikum?“ Oft ist es einfach ein anderes Etikett auf derselben Tablette.

Frequently Asked Questions

Ist Duphaston sicher während der Schwangerschaft?

Ja, Duphaston ist seit Jahrzehnten als sicher für die Schwangerschaftsunterstützung anerkannt. Es wird nicht über die Plazenta übertragen und hat keine nachgewiesenen Schädigungen beim Kind. Studien mit über 10.000 Schwangeren zeigen keine erhöhte Rate von Fehlbildungen oder Komplikationen.

Kann ich Duphaston einfach absetzen?

Nein. Wenn du Duphaston wegen einer Schwangerschaft einnimmst, darfst du es nicht plötzlich absetzen - das kann zu einer Blutung oder Fehlgeburt führen. Die Dosis muss langsam reduziert werden, meist unter ärztlicher Aufsicht. Auch bei Zyklusstörungen sollte der Absetzzeitpunkt mit deiner Ärztin abgestimmt werden.

Warum verschreibt mein Arzt Duphaston und nicht Utrogestan?

Viele Ärzte verschreiben Duphaston, weil es günstiger ist, gut erforscht und leicht verträglich. Es ist das Standardmedikament in den Leitlinien. Utrogestan wird oft erst dann gewählt, wenn es Nebenwirkungen gibt oder die Frau bewusst auf synthetische Hormone verzichten möchte.

Kann ich Duphaston mit Nahrungsergänzungen kombinieren?

Ja, aber nicht ohne Rücksprache. Vitamin B6, Magnesium oder Mönchspfeffer können die Wirkung unterstützen - aber sie ersetzen nicht die medikamentöse Therapie. Einige pflanzliche Mittel können die Leberbelastung erhöhen. Sprich mit deiner Ärztin, bevor du neue Ergänzungen beginnst.

Gibt es Nebenwirkungen von Duphaston?

Die häufigsten Nebenwirkungen sind leichte Kopfschmerzen, Brustspannung, Stimmungsschwankungen oder Übelkeit - aber selten schwerwiegend. Im Vergleich zu anderen Gestagenen ist Duphaston verträglicher. Wenn du starke Schwellungen, Atemnot oder plötzliche Sehstörungen bekommst, solltest du sofort den Arzt aufsuchen - das könnte auf ein seltenes Thromboserisiko hindeuten.

Was ist der nächste Schritt?

Wenn du Duphaston einnimmst und dich fragst, ob es die beste Wahl ist: Mach einen Termin bei deiner Gynäkologin. Bring deine Blutwerte, deine Symptome und deine Wünsche mit. Frag: „Ist Progesteron wirklich mein Problem? Gibt es eine natürlichere oder günstigere Option?“

Du hast das Recht, deine Therapie zu verstehen - und zu wählen. Duphaston ist ein bewährtes Medikament, aber nicht das einzige. Die richtige Wahl hängt nicht von Werbung oder Popularität ab - sondern von deinem Körper, deiner Geschichte und deinem Ziel. Und das ist etwas, das nur du und deine Ärztin gemeinsam entscheiden können.

4 Kommentare

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    Liv ogier

    Dezember 2, 2025 AT 23:41

    Ich hab Duphaston genommen, als ich schwanger wurde, und es war wie ein kleiner Halt in der Hölle 🥲 Keine Ahnung, ob es wirklich geholfen hat, aber ich hab mich sicherer gefühlt. Jetzt bin ich Mama von zwei und würde es wieder nehmen.

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    ine beckerman

    Dezember 3, 2025 AT 21:58

    Utrogestan? Ach ja, das teure Bio-Hormon für Frauen, die glauben, dass Natur immer besser ist. Bis auf die Tatsache, dass dein Körper Progesteron nicht als Tablette produziert. 🤦‍♀️

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    Ola J Hedin

    Dezember 4, 2025 AT 00:19

    Die Diskussion um synthetische versus natürliche Hormone ist ein klassisches Beispiel für die Anthropomorphisierung der Pharmakologie. Progesteron ist ein Molekül - nicht moralisch, nicht spirituell, nur biochemisch.

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    Kari Garben

    Dezember 5, 2025 AT 23:36

    Wenn du dich für natürliche Optionen entscheidest, dann tu es auch wirklich. Nicht nur, weil es trendy ist, sondern weil du es ernst meinst. Sonst bist du nur eine weitere, die sich mit Wellness-Trend-Scheiße tröstet.

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