REM-Schlaf und luzides Träumen: Techniken & Tipps zur Traumbewusstheit

REM-Schlaf und luzides Träumen: Techniken & Tipps zur Traumbewusstheit
Henriette Vogelsang 5 Juli 2025 12 Kommentare

Klarträume sind so eine Sache, über die man stundenlang reden könnte. Viele kennen das Gefühl: Plötzlich steht man mitten in einem Traum, sieht kunterbunte Landschaften oder absurde Szenen und fragt sich, ob das noch real ist. Dabei steckt hinter dem scheinbar zufälligen Traumerlebnis ein ziemlich spannendes biologisches System – der REM-Schlaf. Vielleicht hast du mal diese eine Nacht gehabt, in der du plötzlich wusstest, dass du träumst, und einfach bestimmt hast, was als nächstes passiert. So etwas klingt wie Magie, ist aber ein erforschtes Phänomen. Heute schauen wir uns ganz genau an, warum der REM-Schlaf so besonders ist und wie man ihn für luzides Träumen ganz gezielt nutzen kann.

Was passiert im REM-Schlaf?

REM steht für Rapid Eye Movement, also schnelle Augenbewegungen – und kein Schlafstadium spielt so verrückt wie dieses. Schon in den 1950ern spürte der Schlafforscher Eugene Aserinsky, dass die Augen Schlafender in manchen Nächten wie wild unter den Lidern zucken, obwohl der Körper entspannt und fast bewegungslos bleibt. Heute wissen wir: Genau dann träumen wir am intensivsten. Der Körper ist dabei praktisch gelähmt, damit wir unsere Träume nicht ungewollt ausleben. Nur die Augen tanzen.

Rund 20-25 % deiner Nachtruhe verbringst du im REM-Schlaf. Das bedeutet, dass jemand, der acht Stunden schläft, etwa zwei Stunden in diesem aktiven Traumland unterwegs ist. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass in dieser Phase unser Gehirn genauso aktiv ist wie während des Wachzustands. Besonders spannend: Während des REM-Schlafs sind Areale für Emotionen und visuelle Wahrnehmung hochgefahren, während Logik und Kontrolle auf Sparflamme laufen. Daher sind Träume oft so kunterbunt, überraschend, aber auch häufig unlogisch.

Hier mal Zahlen, die das Ganze noch greifbarer machen:

SchlafphaseDauer pro Nacht (bei 8 Std Schlaf)Typische Aktivität
Leichtschlaf3-4 StundenÜbergang, Erholung
Tiefschlaf1-2 StundenZellregeneration, Wachstum
REM-Schlaf1,5-2 StundenIntensivste Traumphasen

Fun Fact: Babys verbringen fast 50 % ihres Schlafs im REM, Erwachsene „nur“ ein Viertel. Irgendwie faszinierend, oder?

Luzides Träumen: Was ist das und wie fühlt es sich an?

Luzides Träumen erlebt fast jeder Mensch irgendwann, oft aber nur flüchtig. Das typische Gefühl: Du träumst, plötzlich macht’s Klick – und du merkst, dass alles um dich herum nur in deinem Kopf passiert. Manche erzählen davon, dass sie fliegen, Abenteuer erleben oder einfach mal nach Herzenslust einen Schokokuchen herbeizaubern können. Unbezahlbar, oder?

Doch was steckt wirklich dahinter? Luzides Träumen ist ein Bewusstseinszustand, in dem du erkennst: Das hier ist ein Traum. Der nächste Schritt: Du steuerst aktiv, was als nächstes passiert oder greifst in das Geschehen ein. Viele schwören darauf, dass sie dadurch nicht nur schöne Abenteuer erleben, sondern auch mit Ängsten umgehen, sich kreativ austoben oder Probleme auf neue Weise lösen können.

Eine US-Studie aus dem Jahr 2022 fand heraus, dass etwa 55% aller Befragten schon einmal luzid geträumt haben, rund 23% erleben es sogar monatlich. Menschen, die oft luzid träumen, berichten oft von besonders klaren, farbenfrohen Bildern, einem starken Gefühl von Freiheit und meist auch einem besseren Erinnern an ihre Träume nach dem Aufwachen.

Manche Menschen nutzen diesen Zustand, um Albträume zu bekämpfen, zum Beispiel wenn sie mitten im Traum erkennen: „Das hier ist gar nicht echt!“ Statt wegzulaufen, lassen sie den unheimlichen Verfolger einfach verschwinden – oder stellen sich ihm mutig. Aber ganz ehrlich: Es ist nicht für jeden sofort so einfach. Manche brauchen Übung und Geduld, aber es lohnt sich. Und wer weiß, vielleicht bist du nach dem nächsten Traum selbst überrascht, was alles möglich ist!

Tipps und Techniken für luzides Träumen

Tipps und Techniken für luzides Träumen

Jetzt wird’s praktisch: Wie kommst du dahin, luzid zu träumen? Da gibt’s einige Wege, und jede Methode hat ihre Fans. Manche schwören auf Reality Checks. Das sind kleine Tests, die du tagsüber immer wieder machst – etwa, indem du durch deine geschlossenen Nasenlöcher versuchst zu atmen oder auf eine Uhr schaust und dann nochmal. Im Traum funktionieren solche Dinge oft nicht oder sind plötzlich merkwürdig.

Hier sind die bekanntesten Techniken, die bei vielen funktionieren:

  • Reality Checks: Mehrmals täglich fragen: „Träume ich gerade?“ und Routinen anlegen, wie das Beobachten von Händen oder das Drücken gegen die Wand.
  • Traumtagebuch: Direkt nach dem Aufwachen den Traum notieren – das schärft dein Erinnerungsvermögen und hilft, Traummuster zu erkennen.
  • MILD-Technik (Mnemonic Induction of Lucid Dreams): Vor dem Einschlafen sich immer wieder sagen: „Im nächsten Traum weiß ich, dass ich träume.“
  • WBTB (Wake Back To Bed): Nach etwa fünf Stunden Schlaf aufwachen, kurz wach bleiben und dann versuchen, wieder einzuschlafen. Das erhöht die Chance, direkt in den REM-Schlaf und so ins luzide Träumen zu rutschen.
  • WILD (Wake Initiated Lucid Dream): Beim Einschlafen bewusst wach bleiben, bis der Traum beginnt. Hier braucht’s Fingerspitzengefühl und etwas Geduld.

Ein weiteres A und O: Schlafhygiene. Zu wenig oder schlechter Schlaf macht es schwieriger, in die REM-Phasen zu kommen. Achte auf feste Schlafenszeiten, eine ruhige Umgebung und keinen Koffein-Overkill am Abend.

Kinder lernen luzides Träumen oft leichter – Julina zum Beispiel hat letzte Woche in ihrem Traum entschieden, lieber zum Drachen zu springen, statt vor ihm wegzurennen. Erwachsene können sich an solchen kreativen Erlebnissen echt ein Vorbild nehmen. Vielleicht helfen bei deinen ersten Versuchen Atemübungen oder sanfte Meditationsmusik vorm Einschlafen.

Dieser ganze Prozess braucht manchmal Geduld. Selten gelingt es auf Anhieb, aber die Erfolge sind oft einfach nur „wow“. Lust auf Tipps direkt aus dem Alltag?

  • Leg das Smartphone eine halbe Stunde vorm Schlafengehen weg.
  • Notiere auch kleine Traumfetzen, egal wie wirr sie wirken.
  • Experimentiere mal mit Lavendel-Duft – viele berichten, dass sie damit klarere Träume erleben.
  • Bleib dran, auch wenn du mal eine Zeitlang nichts erinnerst – das Durchhalten wird oft belohnt.

Nutzen und Chancen des luziden Träumens

Luzides Träumen ist nicht nur Spielerei. Es bietet echte Chancen fürs Wohlbefinden und persönliche Wachstum. Viele, die häufiger beeinflussen, was im Traum passiert, berichten von weniger Albträumen und besserer Laune am Morgen. Klingt fast wie ein Mini-Urlaub für die Seele, oder?

US-amerikanische Psychologen zeigten in einer Studie, dass regelmäßige Klarträumer seltener mit Ängsten aufwachen und sich am Tag kreativer ausgelastet fühlen. Manche setzen gezielt Traummissionen: Sie üben öffentliche Auftritte, suchen Antworten auf Fragen, probieren neue Bewegungen oder überwinden alltägliche Blockaden. Es gibt sogar Berichte, wo Menschen im Klartraum eine neue Sprache geübt oder kreative Ideen für echte Projekte entwickelt haben.

Übrigens: Im Sport nutzen Profis die Technik manchmal, um im Schlaf Bewegungen zu optimieren – eine Art mentales Training im Traum, das nachweislich die Performance steigern kann. Wer regelmäßig luzide träumt, fühlt sich oft souveräner, kann aus Traumerlebnissen Kraft schöpfen und nimmt neue Impulse mit in den Alltag. Bei Kindern zeigt sich laut deutscher Studie von 2023, dass sie durch Klarträume Ängste schneller abbauen – ein echter Bonus fürs Selbstbewusstsein.

Natürlich ist luzides Träumen kein Wundermittel gegen alles. Wer Schlafprobleme oder echte Albtraum-Störungen hat, holt sich idealerweise professionelle Hilfe. Trotzdem: Die eigene Traumwelt bewusst zu erleben, öffnet Türen zu neuen Seiten in sich selbst und sorgt oft für ein Aha-Erlebnis beim Aufwachen. Schon ein paar Versuche, sich öfter zu fragen: „Träume ich gerade?“, können der Start in dein ganz persönliches Traumabenteuer sein.

12 Kommentare

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    Achim Stößer

    Juli 15, 2025 AT 22:16

    hab gestern zum ersten mal seit jahren wieder einen klartraum gehabt nachdem ich das traumtagebuch wieder angefangen hab
    war voll krass als ich gemerkt hab dass ich fliegen kann und dann direkt in ne alte schule geflogen bin die ich seit 20 jahren nicht mehr gesehn hab

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    Sina Tonek

    Juli 17, 2025 AT 17:18

    ich find das ganze irgendwie zu technisch. klarträume sind nicht für leute die alles analysieren wollen. das ist so als würde man einen regenbogen mit einem spektralanalysator vermessen. einfach mal loslassen und zulassen. ich hab seit jahren keinen plan mehr wie ich das mache und trotzdem passiert es. manchmal sogar wenn ich gar nicht dran denke.

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    Leonie Illic

    Juli 18, 2025 AT 19:14

    oh bitte. wieder so ein pseudowissenschaftlicher kram mit tabellen und studien. du weißt doch selbst dass die meisten sogenannten klarträume nur das produkt von hypnagogischen hallucinationen sind, die das Gehirn erzeugt, weil es nachts keine echten sensorischen input hat. die ganzen „techniken“ sind nichts weiter als placebogefühle, die man sich selbst einredet. wer wirklich klarträume will, sollte mal mit psilocybin experimentieren – das ist echte bewusstseinsveränderung, nicht dieses kinderspiel mit reality checks. ach ja, und du hast vergessen zu erwähnen, dass REM-Schlaf nur ein evolutionäres Überbleibsel ist, das wir eigentlich nicht mehr brauchen.

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    Ch Shahid Shabbir

    Juli 20, 2025 AT 11:14

    REM-Schlaf ist das einzige Stadium, wo das Gehirn neuroplastisch aktiv ist, ohne motorische Ausgabe. Das macht es zum idealen Trainingssimulator für kognitive und emotionale Muster. Die MILD-Technik funktioniert, weil sie den präfrontalen Kortex während des Übergangs ins REM aktiviert. Du musst nicht fliegen, um luzid zu sein. Du musst nur die Kontrolle über die Narrative wiedererlangen. Das ist kognitiv-neurologisch messbar.

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    Caspar Commijs

    Juli 21, 2025 AT 17:56

    klarträume? ja klar. wie viele von euch haben schon mal von der tiefenregierung gehört? die nutzt REM-Entwicklung seit den 80ern, um soldaten zu programmieren. du denkst du träumst frei? nein. du bist ein testsubjekt. die ganzen tipps mit lavendel und traumtagebüchern? das ist nur der deckmantel. sie wollen, dass du glaubst, du hast Kontrolle. damit du nicht merkst, dass sie schon längst deine Träume steuern. check mal deine schlafdaten im handy – die app hat mehr info als du denkst.

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    Charlotte Ryngøye

    Juli 22, 2025 AT 14:59

    in norwegen träumen wir nicht. wir schlafen. klarträume sind ein amerikanisches marketingprodukt, das von youtube-influencern verkauft wird. wir haben keine zeit für solche sachen. wir haben fjorde zu bewachen und rentiere zu zählen. wenn du träumst, dann träum doch von etwas nützlichem – wie einem warmen pullover oder einem funktionierenden heizungssystem.

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    Erling Jensen

    Juli 24, 2025 AT 11:44

    ich hab neulich geträumt, dass ich im traum erkannt hab, dass ich träume – und dann hab ich mich selbst gefragt, ob das nicht wieder nur ein traum ist, der sagt, dass ich träume. und dann hab ich aufgehört zu träumen. jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich wach bin. oder ob ich immer noch träume. und wenn ich träume – wer träumt dann mich?

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    Christer Nordvik

    Juli 25, 2025 AT 13:59

    ich hab meinen sohn letzte woche dabei erwischt, wie er im schlaf lacht und sagt: „ich flieg über den fjord!“
    ich hab ihm nicht gesagt, dass er träumt. ich hab nur zugesehen. manchmal muss man einfach nur da sein. keine technik. kein buch. nur ruhe. und vertrauen. er wird es schon lernen. wenn er bereit ist.

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    Astrid Aagjes

    Juli 26, 2025 AT 17:16

    ich hab vor 3 jahren angefangen, mir jeden morgen zu sagen: „heute werde ich merken, dass ich träume.“
    es hat 11 wochen gedauert. dann hab ich mich in einem traum selbst gefragt: „ist das echt?“ und plötzlich war alles klar. ich hab einen fisch gefangen, der mir gesagt hat, dass er mein großvater war. ich hab geweint. ich hab ihn nicht verstanden. aber ich hab gefühlt. das war mehr wert als alle techniken der welt.

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    Reidun Øvrebotten

    Juli 27, 2025 AT 06:49

    es ist nicht die technik, die zählt. es ist die hingabe. das bewusstsein, dass du nicht der beobachter bist, sondern das beobachtete. wenn du im traum denkst: „ich bin wach“, dann bist du noch im traum. wenn du denkst: „ich bin das, was träumt“ – dann bist du frei. das ist nicht psychologie. das ist mystik. und mystik ist die einzige wissenschaft, die niemand versteht, aber alle fühlen. ich hab 17 klarträume letzte woche. keiner davon war mit fliegen. alle waren mit liebe.

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    Liv Hanlon

    Juli 27, 2025 AT 15:23

    oh mein gott. noch so ein blogpost, der glaubt, dass er die geheimnisse des universums entdeckt hat, weil er ein traumtagebuch führt. ich hab mal einen klartraum gehabt. ich hab in dem traum beschlossen, meine ex zu ficken. sie hat mich dann angeguckt und gesagt: „du bist doch nicht mal wach.“
    ich hab aufgewacht. und seitdem hab ich kein traumtagebuch mehr. weil das hier alles nur eine große self-help-lüge ist.

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    Inger Quiggle

    Juli 28, 2025 AT 08:25

    ich hab gestern im traum meinen arsch in einer schokoladenquelle gebadet und dann wurde ich von einer riesigen katze verfolgt, die aussah wie meine lehrerin aus der 7. klasse und rief: „DU HAST DEINE HAUSAUFGABE NICHT GEMACHT!“
    ich hab geweint. ich hab gelacht. ich hab mich in einen flugzeugträger verwandelt und bin abgehauen.
    ich brauche keine technik. ich brauche nur mehr schlaf. und vielleicht ein neues bett.

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