Ozean-Alkalinität – Erklärung und Bedeutung

Du hast bestimmt schon von den steigenden CO₂‑Werten gehört, aber wie das Ganze mit dem Ozean zusammenhängt, ist weniger klar. Die Ozean-Alkalinität ist im Grunde die Fähigkeit des Meerwassers, Säuren zu neutralisieren. Sie wirkt wie ein Puffer, der dafür sorgt, dass der pH‑Wert des Wassers nicht zu stark schwankt.

Warum ist das wichtig? Wenn CO₂ aus der Luft ins Wasser gelangt, entsteht Kohlensäure, die den pH‑Wert senkt. Ohne ausreichend Alkalinität würde das Meer saurer werden, was Korallen, Muscheln und viele marine Lebewesen stark belastet. Also ist die Alkalinität ein Schlüsselspieler im globalen Klimasystem.

Wie funktioniert die Alkalinität im Ozean?

Die Alkalinität entsteht hauptsächlich durch gelöste Bikarbonat‑ (HCO₃⁻) und Carbonat‑Ionen (CO₃²⁻). Diese Ionen kommen aus Wetterung von Gestein, Flusswasser und sogar aus der Atmosphäre. Wenn CO₂ ins Wasser übergeht, reagiert es zunächst mit Wasser zu Kohlensäure, die dann zu Bikarbonat und Carbonat zerfällt. Die vorhandenen Bikarbonat‑ und Carbonat‑Ionen puffern die Säure und verhindern einen starken pH‑Abfall.

Messungen der Alkalinität erfolgen meist mit Titrationsgeräten, bei denen ein bekanntes Säurevolumen ins Wasser gegeben wird, bis ein bestimmter pH‑Wert erreicht ist. Die Menge der verbrauchten Säure gibt dann Aufschluss über die Alkalinität. Moderne Sensoren können das sogar direkt vor Ort in Echtzeit messen.

Wie können wir die Ozean-Alkalinität unterstützen?

Einfach gesagt: Wir können den Input von alkalischen Substanzen erhöhen und gleichzeitig die CO₂‑Emissionen senken. Einige Ideen, die bereits diskutiert werden, sind das gezielte Ausbringen von Kalkstein‑Mikropartikeln im Meer (Ocean Alkalinity Enhancement). Das steigert die Menge an verfügbaren Carbonat‑Ionen und stärkt den Puffer.

Ein weiterer Ansatz ist, den natürlichen Kalkbildungs‑Prozess zu fördern – also Dinge wie Korallenrestaurierung und Schutz von Mangroven. Diese Pflanzen und Tiere binden CO₂ und produzieren gleichzeitig Calciumcarbonat, das die Alkalinität erhöht.

Natürlich ist jede Maßnahme mit Risiken verbunden. Zu viel Kalk kann zum Beispiel die Wasserchemie aus dem Gleichgewicht bringen und lokale Ökosysteme schädigen. Deshalb laufen aktuelle Forschungsprojekte eng mit Umweltbehörden zusammen, um sichere Grenzen zu definieren.

Für den Alltag kannst du ebenfalls etwas tun: Weniger fossile Brennstoffe verbrennen, mehr regionale Lebensmittel essen und bewusst auf klimafreundliche Produkte achten. Jeder gesparte Tonnen CO₂ reduziert den Druck auf das Meer und lässt die natürlichen Puffer besser funktionieren.

Zusammengefasst: Die Ozean-Alkalinität ist ein natürlicher Schutzmechanismus gegen Versauerung, der eng mit dem globalen Kohlenstoffkreislauf verknüpft ist. Durch gezielte Forschung und verantwortungsvolles Handeln können wir diesen wichtigen Puffer unterstützen und damit das Klima langfristig stabilisieren.

Henriette Vogelsang 23 August 2025 0

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