Dramamine (Dimenhydrinat) im Vergleich zu gängigen Alternativen

Dramamine (Dimenhydrinat) im Vergleich zu gängigen Alternativen
Henriette Vogelsang 28 September 2025 8 Kommentare

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Warum dieser Vergleich wichtig ist

Sie stehen am Flughafen, das Flugzeug rattert, und plötzlich macht Ihnen schon die Vorfreude übel. Viele Reisende greifen sofort zu Dramamine, doch gibt es wirklich keine bessere Option? Dieser Artikel stellt den bekannten Wirkstoff Dimenhydrinat - besser bekannt als Dramamine - neben fünf gängigen Alternativen gegenüber. Am Ende wissen Sie, welches Mittel für Sie, Ihre Reisefreunde oder Ihre Kinder am sinnvollsten ist.

Was ist Dimenhydrinat?

Dimenhydrinat ist ein Antihistaminikum der ersten Generation, das häufig zur Vorbeugung und Behandlung von Reisekrankheit, Übelkeit und Erbrechen eingesetzt wird. Es blockiert Histaminrezeptoren im Innenohr und reduziert das komplexe Zusammenspiel von Gleichgewichtssensoren, das zu Schwindel führt. Die typische Dosis für Erwachsene liegt bei 50‑100mg etwa eine Stunde vor der Abreise, in der Regel alle 4‑6Stunden wiederholbar.

Typische Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Mundtrockenheit und gelegentlich Kopfschmerzen. Bei älteren Menschen oder Personen, die ein Fahrzeug führen, kann die Sedierung problematisch sein.

Die gängigsten Alternativen im Überblick

Im Folgenden werden fünf Alternativen vorgestellt, die entweder auf anderen Wirkmechanismen basieren oder als natürliche Hilfsmittel gelten.

  • Meclozin - ein Antihistaminikum, das speziell für Reisekrankheit entwickelt wurde.
  • Scopolamin - ein muskarinischer Antagonist, erhältlich als transdermales Pflaster.
  • Ingwer - frischer oder getrockneter Wurzelextrakt, traditionell gegen Übelkeit eingesetzt.
  • VitaminB6 (Pyridoxin) - unterstützt den Neurotransmitterstoffwechsel und kann Übelkeit lindern.
  • Diphenhydramin - ein weiteres First‑Generation‑Antihistaminikum, oft in Schlafmitteln enthalten.

Vergleichstabelle - Wirksamkeit, Nebenwirkungen & Anwendungsdauer

Leistungsvergleich von Dimenhydrinat und gängigen Alternativen
Produkt Wirkmechanismus Einsetzdauer (nach Einnahme) Dauer der Wirkung Häufigste Nebenwirkungen Besondere Hinweise
Dimenhydrinat Antihistaminikum (H1‑Blocker) 30‑60Minuten 4‑6Stunden Schläfrigkeit, Mundtrockenheit Eignet sich für kurzfristige Trips, nicht ideal für Fahrer.
Meclozin Antihistaminikum (H1‑Blocker, länger wirksam) 45‑90Minuten 6‑8Stunden Schläfrigkeit, selten Kopfschmerzen Gut für lange Flüge, wirkt stärker als Dimenhydrinat.
Scopolamin Muskarin‑Antagonist 1‑2Stunden (nach Pflasterauflage) 24‑72Stunden Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen Pflaster auf Haut hinter Ohr, ideal für Kreuzfahrten.
Ingwer Natürliche antiemetische Wirkung (Gingerol) 15‑30Minuten 2‑4Stunden Verdauungsbeschwerden bei zu hoher Dosis Kann als Kapsel, Tee oder frisches Stück eingenommen werden.
VitaminB6 Unterstützt Neurotransmitter‑Synthese 30‑45Minuten 3‑6Stunden Seltene Nerven‑/Lähmungserscheinungen bei Überdosierung Geeignet für Kinder (unter ärztlicher Aufsicht).
Diphenhydramin Antihistaminikum (H1‑Blocker) 30‑60Minuten 4‑6Stunden Starke Sedierung, Gewichtszunahme bei Langzeitgebrauch Häufig in Kombinations‑Schlafmitteln; nicht als erste Wahl für Reisekrankheit.
Wie wählt man das passende Mittel?

Wie wählt man das passende Mittel?

  1. Reisedauer und -art: Für kurze Autofahrten reicht Dimenhydrinat, während ein 12‑Stunden‑Flug von Meclozin oder das Scopolamin‑Pflaster Vorteile bietet.
  2. Altersgruppe: Kinder unter 12Jahren sollten eher auf Ingwer‑Kapseln oder ein vom Arzt verschriebenes, kindgerechtes Antihistaminikum zurückgreifen.
  3. Berufliche Anforderungen: Wenn Sie nach dem Flug noch fahren müssen, vermeiden Sie stark sedierende Mittel - Ingwer oder VitaminB6 sind hier schonender.
  4. Allergien und Begleiterkrankungen: Personen mit Glaukom, Prostatahyperplasie oder Herzrhythmusstörungen sollten Scopolamin meiden, weil es den Muskeltonus im Auge und die Herzfrequenz beeinflusst.
  5. Persönliche Vorlieben: Manche vertragen den bitteren Geschmack von Ingwer nicht; dann sind Tablettenformen von Meclozin oder Dimenhydrinat die praktischere Wahl.

Praktische Tipps & Checkliste für die Reiseapotheke

  • Packen Sie die bevorzugte Medikation im Handgepäck - medizinische Notfälle lassen sich nicht im aufgegebenen Fach erledigen.
  • Wenn Sie ein Pflaster (Scopolamin) nutzen, kleben Sie es mindestens 4Stunden vor Abflug, damit die Wirkung einsetzen kann.
  • Bewahren Sie die Originalverpackung und Packungsbeilage auf - das erleichtert die Rücksprache mit dem Arzt im Ausland.
  • Für Ingwer: 0,5g frische Wurzel pro Stunde, gekaut oder als Tee, reicht meist aus.
  • Notieren Sie eventuelle Nebenwirkungen, um beim nächsten Arztbesuch gezielt zu fragen.

Häufige Missverständnisse

„Alle Antihistaminika machen total müde.“ Nicht alle. Meclozin wirkt zwar sedierend, hat aber eine kürzere Wirkdauer, sodass Sie nach dem Flug wieder wach sind. Diphenhydramin kann sogar als Schlafmittel eingesetzt werden, ist aber nicht ideal für Tagesflüge.

„Natürliche Mittel sind immer schwächer.“ Ingwer hat in klinischen Studien eine vergleichbare Wirksamkeit bei leichter bis mittlerer Übelkeit gezeigt. Der Unterschied liegt oft im persönlichen Verträglichkeitsprofil.

Was tun, wenn das Mittel nicht wirkt?

Falls trotz Einnahme Übelkeit anhält, stoppen Sie die aktuelle Dosis, trinken Sie langsam Wasser und setzen Sie sich in eine ruhige Umgebung. In schweren Fällen - besonders bei Kindern - sollte ein Arzt konsultiert werden, um andere Ursachen (z.B. Magen-Darm-Infektion) auszuschließen.

Häufig gestellte Fragen

Wie schnell wirkt Dimenhydrinat?

Etwa 30 bis 60Minuten nach Einnahme erreichen Sie die maximale Wirkung. Für optimale Vorbeugung sollte das Mittel 30‑60Minuten vor Abfahrt eingenommen werden.

Ist Scopolamin für Kinder geeignet?

Scopolamin wird in der Regel nur für Jugendliche ab 12Jahren empfohlen. Bei jüngeren Kindern sind Dosierungen schwer kalkulierbar und das Risiko für Nebenwirkungen höher.

Kann ich Ingwer zusammen mit Dimenhydrinat einnehmen?

Ja, die Kombination ist unbedenklich. Ingwer wirkt zusätzlich beruhigend auf den Magen, während Dimenhydrinat das Gleichgewichtssystem stabilisiert.

Gibt es Wechselwirkungen zwischen VitaminB6 und anderen Medikamenten?

VitaminB6 kann die Wirksamkeit von Levodopa (bei Parkinson) erhöhen, hat aber kaum Einfluss auf Antihistaminika. Dennoch sollte die Gesamtdosis von B6 100mg/Tag nicht überschreiten.

Welche Alternative ist am wenigsten sedierend?

Ingwer ist nahezu nicht sedierend. Auch niedrig dosiertes Meclozin kann bei manchen Personen weniger Schläfrigkeit verursachen, aber das variiert stark.

8 Kommentare

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    Peter Priegann

    September 29, 2025 AT 14:48
    Dramamine? Ach komm, das ist doch nur das Zeug, das Omas im Flugzeug schlucken, damit sie nicht auf den Boden kippen. Scopolamin-Pflaster? Das ist der Wahnsinn, echt. Ich hab das letzte Mal auf einer Kreuzfahrt genommen und war wie betäubt, aber nicht übel. Nur das Sehen war ne Katastrophe – wie durch Milchglas. Aber hey, wer will schon den ganzen Tag auf dem Deck rumlaufen und sich fragen, ob das Schiff sich bewegt oder nur sein Hirn?
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    Ch Shahid Shabbir

    September 30, 2025 AT 07:11
    Dimenhydrinat ist ein H1-Blocker, wirkt peripher und zentral. Bei chronischer vestibulärer Dysfunktion ist es suboptimal. Meclozin hat eine höhere Lipophilie und längere Halbwertszeit – bessere PK/PD-Profile. Ingwer als adjuvante Therapie ist evidenzbasiert, Cochrane hat das 2020 bestätigt.
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    Tim Schneider

    Oktober 1, 2025 AT 01:30
    Leute, ihr denkt alle, ihr seid clever, weil ihr Scopolamin nimmt. Aber wisst ihr, was die Pharmafirmen euch nicht sagen? Die Pflaster sind mit Chemie vollgepumpt, die euer Hirn langsam auffrisst. Ich hab mal 3 Tage hintereinander dran, und nach ner Woche war ich wie ein Zombie, der sich an die Wand lehnt und fragt: Wer bin ich? Das ist kein Heilmittel, das ist eine Gehirnwäsche mit Nebenwirkungen.
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    Matthias Wiedemann

    Oktober 2, 2025 AT 13:01
    Ich find’s cool, dass hier so viele Optionen draufstehen. Ich hab früher immer nur Dimenhydrinat genommen, weil’s halt einfach war. Aber seit ich Ingwer-Kapseln nehme, hab ich keine Schläfrigkeit mehr und kann sogar nach dem Flug noch Auto fahren. Nicht perfekt, aber so viel besser. Und man merkt kaum, dass man was eingenommen hat. Manchmal frag ich mich, warum wir nicht früher auf natürliche Sachen umgestiegen sind.
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    Denis Haberstroh

    Oktober 2, 2025 AT 14:20
    Und wer sagt, dass das alles nicht von der WHO erfunden wurde? Irgendwer muss ja die Leute dazu bringen, Medikamente zu kaufen. Ingwer? Vitamin B6? Das ist doch nur Marketing für Bio-Wholesalers. Die echte Lösung? Einfach nicht fliegen. Oder im Auto sitzen und die Augen schließen. Einfach. Kein Zeug. Kein Pflaster. Kein Drama.
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    Achim Stößer

    Oktober 3, 2025 AT 09:16
    hab mal vitamin b6 probiert und es hat funktioniert aber ich hab vergessen wieviel ich genommen hab und jetzt hab ich angst ich hab zu viel genommen
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    Leonie Illic

    Oktober 3, 2025 AT 21:53
    Es ist doch lächerlich, dass wir immer noch über Dimenhydrinat reden, als wäre es das Nonplusultra. Das ist Medizin aus den 70ern, verpackt in einer Packungsbeilage, die jemand mit einem Zettelblock geschrieben hat. Scopolamin? Ja, das ist elegant. Ingwer? Das ist eine kleine Revolution der Sinne. Und Vitamin B6? Ach, das ist doch die Art von Wissenschaft, die man nur in einem Nobel-Labor erforscht, nicht in irgendeiner Drogerie. Wir leben im 21. Jahrhundert – warum verharren wir in der Ära der Tablettenkultur?
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    Sina Tonek

    Oktober 5, 2025 AT 03:01
    Ich nehme seit Jahren nur Ingwer. Einfach. Natürlich. Kein Nebenwirkungs-Getümmel. Und wenn ich mal richtig miese Luft im Flieger hab, dann atme ich tief ein und denke an den Ozean. Funktioniert besser als jede Chemie.

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